Overberg-Kolleg erinnert an Vernichtungskrieg
In einer würdigen Gedenkveranstaltung erinnerten Studierende und Lehrende des Overberg-Kollegs an den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22.6.1941 vor 80 Jahren.
Die Projektgruppe „Frieden mit Russland“ gestaltete in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Forum und Travel Frames diese Gedenkveranstaltung und eröffnete vielfältige Perspektiven auf den grausamen deutsch-sowjetischen Krieg von 1941-45 in einer Mischung aus Film, Beiträgen und szenischer Lesung. Persönliche Erfahrungen mit der russischen Erinnerungskultur, die einer der Lehrer als Jugendlicher in der Sowjetunion anlässlich des „Großen Vaterländischen Krieges“ gemacht hatte, wurden kontrastiert mit einem aktuellen Filmbeitrag der Video-Künstler Mariia und Kirill Welma. Darin bringen junge Menschen aus Münster, Moskau und Petersburg zum Ausdruck, wie sehr sich Jugendliche heute Austausch und Versöhnung zwischen Deutschland und Russland wünschen.
In der berührenden szenischen Lesung mit historische Situation im Sommer 1941 vergegenwärtigen, die zu einem ungeheuer grausamen Eroberungs- und Vernichtungskrieg geführt hat. Bis Kriegsende 1945 verloren auf sowjetischer Seite mehr als 28 Millionen Männer, Frauen und Kinder ihr Leben.
Eine begleitenden Ausstellung in der Aula des Overberg-Kollegs zeigt noch weitere Eindrücke vom Beginn des Vernichtungskrieges: Kriegspropaganda in der Stadt Münster im Sommer 1941 und ein Briefwechsel des Ehepaares Neuhaus aus Münster (Quellen aus dem Stadtarchiv Münster). Außerdem ein Beispiel aus dem Kontext der Shoa: das Massaker von Bialystos und Objekten tragen weitere denkwürdige Facetten aus dem Alltag des Vernichtungskrieg bei.
Karin Badde-Struß