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KLIMAGESPRÄCHE 2022

Münsters Klimaneutralität 2030 zwischen Ambition und Illusion“

Donnerstag, 10.11. um 19.30 Uhr, Volkshochschule Münster, Aegidiimarkt 11

Fast drei Jahre ist es her, dass der Rat den Beschluss fasste, dass Münster „möglichst bis 2030“ klimaneutral werden soll. Und wenig später bekräftigte Oberbürgermeister Markus Lewe diesen Beschluss, indem er dass Ziel ausgab, Münster zur „ersten klimaneutralen Großstadt Deutschlands“ zu machen. Inzwischen gehört Münster zu einem „Club“ aus 100 europäischen Städten, die ebenfalls das Ziel der Klimaneutralität 2030 anstreben. Viele Fragen knüpfen sich an diese Absicht: Wie realistisch ist diese Zielvorgabe angesichts der bisher erreichten Treibhausgasminderungen? Was ist eigentlich genau unter einer kommunalen Klimaneutralität zu verstehen? Welche CO2-Emissionen sind von der Stadt zu beeinflussen – und welche nicht? Und wie gelingt es, die Stadtgesellschaft für dieses Ziel stärker ins Boot zu bekommen? Immerhin soll im kommenden Jahr – so sieht es das entsprechende Programm der EU vor – ein „Klimavertrag mit der Stadtgesellschaft“ vereinbart werden.

Gäste und Gesprächspartner: Dr. Norbert Allnoch, Direktor des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien und Mitglied im Klimabeirat der Stadt Münster; Klaus Meiners, Fachbereichsleiter Umwelt und Klima der Stadt Aachen; Thomas Möller, Leiter der Stabstelle Klimaschutz Münster sowie eine Vertreterin des Bündnisses „Klimaentscheid“

Moderation: Dr. Susanne Eichler (Volkshochschule Münster) und Helga Hendricks (Geschäftsführerin des Klimabeirats Münster).Der Eintritt ist frei.

 

Die Grenzen des Wohlstandes und die Idee eines langfristig guten Lebens für alle. Chancen und Strategien einer Suffizienspolitik für Münster.“

Donnerstag, 15. September, 19:30 Uhr, Stadtweinhaus Hauptausschusszimmer (Prinzipalmarkt) und online (s.u.)

Als Gäste und Gespächspartner nehmen daran teil: Jonas Lage (Uni Flensburg, Co-Autor „Wie wird weniger genug? Suffizienz als Strategie für eine nachhaltige Stadtentwicklung“), Thomas Möller (Leiter der Stabstelle Klimaschutz der Stadt Münster), Dr. Robin Korte (GRÜNE, MdL und Ratsherr in Münster), Babette Lichtenstein van Lengerich (CDU-Ratsfrau), Moderation: Helga Hendricks (Geschäftsführerin des Klimabeirats)

Wieviel ressourcenverbrauchenden und klimaschädigenden Wohlstand verträgt unsere Erde noch? Und wie können und müssen wir unsere Prioritäten und Gewohnheiten verändern und uns fragen, wie wir unter den gegebenen Bedingungen ein gutes Leben für uns und zukünftige Generationen gestalten können? Was macht ein gutes Leben aus – individuell und gesellschaftlich? Insbesondere: Welche Rolle kann und muss dabei eine lokale Suffizienzpolitik spielen und wie sieht die Situation in Münster aus?

Welche Rolle kommt dabei der Politik zu? Muss sie stärker mit ordnungspolitischen Maßnahmen in das Leben der Bürgerinnen und Bürger eingreifen? Oder soll sie sich auf Anreize für einen genügsameren Lebensstil beschränken? Mit welchen Projekten kann oder muss die Stadt Münster unserem Ressourcenverbrauch Grenzen setzen?

Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Klimagesprächs am Donnerstag, 15. September imStadtweinhaus, zu dem wir herzlich einladen. Zoom-Meeting beitreten https://us06web.zoom.us/j/88082045964?pwd=SEJUNWJxMnRvU0JaNVFWQ2d0V3hTZz09

Meeting-ID: 880 8204 5964   Kenncode: 784880

Veranstaltet werden die Münsteraner Klimagespräche von einem Trägerkreis bestehend aus dem Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (ZIN) der Universität Münster, dem Umweltforum Münster e. V., dem Evangelischen Forum, dem Beirat für kommunale Entwicklungszusammenarbeit, dem Beirat für Klimaschutz der Stadt Münster und der Volkshochschule Münster.

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Das Bewusstsein von der Begrenztheit unserer natürlichen Lebensgrundlagen und Ressourcen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Gleichzeitig wächst auch die Einsicht in die elementaren Risiken und existentiellen Bedrohungen, die mit dem permanenten und strukturellen Überschreiten dieser Grenzen verbunden sind. Die Klimafrage, bei der es um die Bewohnbarkeit großer Teile unseres Planeten geht, stellt unsere Lebensweise und unsere Politikgestaltung vor eine praktische und moralische Herausforderung, wie wir sie bisher nicht kannten.

Für eine Orientierung an den Grenzen der Belastbarkeit unseres Planeten, aber auch an den Grenzen individueller Lebensgestaltung durch Überkonsum und (Selbst-)Überforderung hat sich der Begriff „Suffizienz“ etabliert – er verweist auf die Frage nach einem „Genug“ und nach der Zukunftstauglichkeit gegenwärtiger Lebensstile und Wirtschaftweisen.

Auf der individuellen Ebene ist Suffizienz häufig mit dem Streben nach einem „guten Leben“ und im Verhältnis zu vorherrschenden Lebensstilen „besseren Leben“ verbunden.

Suffizienzpolitik will einen Ordnungsrahmen schaffen, der ein „gutes Leben“ für alle ermöglicht und verhindert, dass wir auf Kosten der Zukunft und anderer Teile der Welt leben. Suffizienspolitik ist aber nicht auf ordnungspolitische Maßnahmen begrenzt, sondern setzt auch Anreize, die Bürgerinnen und Bürgern einen suffizienten Lebensstil erleichtern.

Schon vor einigen Jahren hat Münsters Stadtverwaltung eine „Suffizienzstrategie“ erarbeitet. Welche Erfahrungen wurden damit gesammelt? Wie muss eine kommunale Suffizienzpolitik weiterentwickelt werden? Und wie kann man Akzeptanz für eine solche Poltik der Selbstbeschränkung schaffen? Diesen Fragen wollen wir bei dem Klimagespräch nachgehen.

 

„Wassermangel, Starkregen, Dürre: Wie handeln münsters Partnerstädte im Globalen Süden?“

Donnerstag, 9. Juni, 19:30 Uhr, Hörsaal GEO 1, Institut für Geographie der WWU, Heisenbergstr. 2 und online

Das Klimagespräch fragt nach den Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen in Monastir (Tunesien) und Tamale im Norden Ghanas. Mit dem Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ soll die fachliche Zusammenarbeit deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise mit Kommunen aus Afrika, Lateinamerika und Asien in den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgen-Anpassung gestärkt werden. Ende Mai wurde die Klimapartnerschaft mit Tamale, der drittgrößten Stadt Ghanas und Metropolregion an der Grenze zu Burkina Faso, Niger und Togo, mit dem Besuch einer dreiköpfigen Delegation in Münster mit einem umfangreichen Besuchsprogramm durch Bürgermeisterin Angela Stähler und das Büro Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice begründet.

Überflutungen nach starken Regenfällen treffen Siedlungsgebiete und landwirtschaftliche Flächen, ebenso gefährden Dürren die Ernten und Versorgungssicherheit, so die Delegationsteilnehmer. Manche Haushalte würden bis zu zehn Mal im Jahr unter Wasser stehen und Menschen existenziell bedroht, berichtet Nicolai Roerkohl, Ghana-Koordinator NRW. Er ist regelmäßig für Projektbesuche in Ghana. Er ist einer der Gesprächspartner im Klimagespräch, moderiert von Dr. Kajo Schukalla, Vorsitzender des Beirates für kommunale Entwicklungsarbeit der Stadt Münster.

Den natürlichen Weg des Wassers nicht durch Nachverdichtung und Bebauung der Überschwemmungsgebiete zu versperren, ist eine der Forderungen an eine klimaorientierte Stadtplanung, Frühwarnsysteme und Vorhersagen zum Schutz der Bevölkerung mittels daten- und satellitengestützter digitaler Modelle eine andere.

Die kommunale Klimapartnerschaft mit Monastir, Münsters Partnerstadt in Tunesien, hat ein nachhaltiges Abfallmanagement, Anpassung an den Klimawandel und nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus. Hier wurde bereits eine gemeinsame Vision der Klimapartnerschaft zu formuliert, persönliche Treffen und digitale Konferenzen und Fachaustausch durchgeführt.

Die Veranstaltung findet in Präsenz und als Online-Übertragung per ZOOM statt. Der Eintritt ist frei.

Zum Trägerkreis der Münsteraner Klimagespräche gehören das Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung der Universität Münster (ZIN), der Beirat für Klimaschutz und der Beirat für Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Münster, das Umweltforum Münster, das Evangelische Forum und die Volkshochschule Münster.

Bericht: Globale Verantwortung

 

Bericht: Zukunft verheizen? Nein danke!

Video zur Veranstaltung: Wärmewende in Münster

„Zukunftsfähig heizen statt ZUKUNFT verheizen: Schaffen wir die Wärmewende in Münster?“ Donnerstag, 28. April, 19:30 Uhr, online

Dass wir künftig aus Klimaschutzgründen unsere Wärmeversorgung weitgehend ohne den Einsatz fossiler Energien bewerkstelligen müssen, ist schon seit langem klar. Jetzt hat der Krieg in der Ukraine und unsere fatale Abhängigkeit von russischen Kohle-, Öl- und Gaslieferungen dieser Erkenntnis eine ganz neue Brisanz verliehen. Gibt es eine „Zeitenwende“ in der Energieversorgung, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ankündigt?

Wie kann Münster als wachsende Stadt das Ziel der Klimaneutralität erreichen? Die Treibhausgasemissionen im Bereich Bauen und Wohnen sind zwar seit 1990 geringfügig gesunken, von den angestrebten Klimazielen ist die Stadt Münster aber auch in diesem Sektor weit entfernt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wohnfläche pro Einwohner/-in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen hat. Welche Rolle spielen künftig Maßnahmen zur Wärmedämmung sowie die Nutzung von Solarenergie und Wärmepumpen?

Burkhard Drescher, Geschäftsführer und Sprecher der Innovation City Management GmbH hat in Bottrop positive Erfahrungen gesammelt. In einem Modellprojekt der Innovation City Ruhr konnten innerhalb von zehn Jahren die CO2-Emissionen (ohne Verkehr) innerhalb eines Wohnquartiers halbiert werden.

Stefan Hölmer, Abteilungsleiter Kraftwerksengineering und Projekte der Stadtwerke Münster, beschrieb die zukünftigen Ansätze zur Energieversorgung in der Geothermie, Windkraft, den Ausbau des Fernwärmenetzes und drei Nahwärmenetzen am äußersten Rand von Münster. Wie können Energieeffienzstandards unter Berechnung der Wirtschaftlichkeit in Wohnbauten erreicht werden?

Silke Puteanus berichtete aus ihrer Praxis als Architektin und Expertin für Energieeffizienz. Sie ist auch für die Verbraucherzentrale als Energieberaterin tätig.

Die Moderation übernahm Harald Nölle vom Umweltforum Münster.